blaublütig - info!

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blaublütig: Der Ausdruck blaublütig stammt aus der Zeit der maurischen Herrschaft in Spanien (711-1492). Den dunkelhäutigen Mauren fiel die helle Haut der ursprünglich westgotischen Oberschicht auf, durch die die Adern blau schimmerten. Daraus schlossen sie, dass in deren Adern sangre azul, blaues Blut, fließen müsse. Der Begriff wurde später auf die obersten Adelsfamilien und namentlich die Königsfamilie des Landes bezogen, die durch Heiraten mit Angehörigen anderer europäischer Höfe im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung hellhäutiger waren.
Blaublütigkeit galt später als germanische Eigenschaft. So spricht der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine (1790-1869) beispielsweise noch vom roten Blut der Franzosen und dem blauen Blut der Germanen.
Als Synonym für „adlig“ taucht die Bezeichnung blaublütig erstmals in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts in Deutschland auf. Dabei wurde unterstellt, dass Adlige sich durch Handschuhe oder Sonnenschirme besonders vor Bräunung schützten, ihre Haut auf diese Weise hell und die Adern sichtbar blieben. Heute wird der Ausdruck blaublütig eher ironisch verwendet.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • blaublütig — aristokratisch; von blauem Blute; vornehm; aus hohem Hause; erlaucht; adlig; von Adel * * * blau|blü|tig 〈Adj.; iron.〉 adelig Siehe auch Info Eintrag: blaublütig …   Universal-Lexikon

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